UX Writing – Was zeichnet eine gute UX im Text aus?

Monitore mit Website Rastern zur Darstellung UX Writing
Inhaltsverzeichnis

UX ist eine Abkürzung aus dem Englischen und steht für User Experience. Damit ist das Erlebnis von Nutzern mit (digitalen) Produkten gemeint. UX Writing heißt demnach, Texte so zu verfassen, dass sie für User leicht lesbar, klar und zielführend sind. Ein ansprechendes Design und eine intuitive Struktur sind wichtige Kernfaktoren für eine positive User Experience. Vielleicht bringen Sie Design spontan eher mit Mode und Kunst in Verbindung bringen – doch Texte gehören auch dazu. Genau das ist der Grund, weshalb UX-Writer abgesehen von technischen Schreibfähigkeiten oft einen Marketinghintergrund haben: Sie wissen, wie ein Text auch optisch überzeugt.

User Experience (UX) - warum sie so wichtig ist

Im Allgemeinen beschreibt User Experience das Nutzungserlebnis von Usern bei der Interaktion eines Systems, Produkts oder Services. Sie hat vor allem in den vergangenen Jahren durch die voranschreitende Digitalisierung an Stellenwert gewonnen.

Es reicht nicht mehr aus, eine Produktentwicklung allein auf die Funktionalität auszurichten. Denn für Unternehmen ist es unumgänglich geworden, Diversifikation anzustreben und sich hervorzuheben. Erreichen können sie das beispielsweise, indem sie User emotional ansprechen und eine bestimmte User Experience bei der Interaktion mit dem Produkt schaffen. Einfach ausgedrückt: Nutzer sollen sich für das Produkt begeistern.

Wenn Sie sich einmal umsehen, werden Sie feststellen, dass Sie bereits täglich mit UX in Berührung kommen. Sie finden sie in fast allen digitalen Produkten: in Apps und Online-Shops, auf digitalen Plattformen und auf Webseiten. Überall im digitalen Raum spielen UX-Elemente eine tragende Rolle. Wobei es je nach Produkt und Unternehmen wichtig ist, auf die passende Auswahl der UX-Elemente zu achten, damit sie auch ihren Zweck erfüllen. Eine gute UX sorgt demnach in der stark vernetzten, digitalen Welt für eine zusätzliche Differenzierung.

Aber UX Writing kommt nicht nur bei expliziten Produkten zum Einsatz. Ein guter UX-Text ist an sich bereits ein Produkt. Dieses verfolgt je nach Contentformat verschiedene Ziele. Kategorietexte und Produktbeschreibungen wollen verkaufen, Blogs und Ratgeber vermitteln Informationen und generieren Traffic für Websites. Auf diese Weise kann schon der Text eine prägnante Kaufanregung darstellen.

Was bedeutet UX Writing?

UX Writing kombiniert Design und Text zu einem ganzheitlichen Benutzererlebnis. Es bezieht die Inhalte und Texte kontinuierlich in den Designprozess mit ein. Die dabei zustande kommenden Worte sollen den Menschen dabei helfen, das fertige Produkt intuitiv zu verstehen.

UX Writing wird schließlich überall dort benötigt, wo sich User aufhalten – Websites, Apps und Software. Aber auch dort, wo jemand zu einer bestimmten Handlung bewegt werden soll: scrollen, klicken oder kaufen.

Wenn Sie durch einen Onlineshop streifen, wollen Sie auf Anhieb verstehen, wo die Produktinfos sind und wie Sie zum Warenkorb gelangen. Die gesamte User Journey soll angenehm sein und Ihnen ermöglichen, sich schnell zurechtzufinden. Genau das Gleiche gilt für Texte. Sie sollen führen und lenken und somit eine positive User Experience bieten.

Was zeichnet eine gute UX aus?

1. Gute Vorarbeit

Texte müssen zielführend sein und ihr Zweck soll außer Frage stehen. Daher lohnt es sich, ihre Strukturierung detailliert zu durchdenken. Die hier investierte Zeit und der Mehraufwand zahlen sich am Ende garantiert aus.

2. Leicht zu verarbeitende Texte

Auch wenn es offensichtlich klingt, ein guter UX-Text muss schnell verständlich und daher prägnant formuliert sein. Schachtelsätze, Blocktext und hochtrabende Sprachkunst eignen sich für Prosa. Im UX-Bereich sind sie katastrophal.

Erst recht dann, wenn Sie bedenken, dass nur die wenigsten Leute den Online-Content wirklich lesen. Viel mehr scannen die Leser einen Text. Je leichter er also zu scannen ist, umso besser. Bewerkstelligen können Sie das mit kurzen Absätzen, regelmäßig vorkommenden Aufzählungen und Grafiken, Zwischenüberschriften und einem sinnvollen Inhaltsverzeichnis.

Die Herausforderung im UX Writing besteht darin, den Text in angemessen große Teile zu verpacken. Auf diese Weise können User den Inhalt einfach überfliegen und trotzdem die Quintessenz daraus mitnehmen.

Sinnvoll ist auch, schon vorab zu verraten, was auf die Leser zukommt. So lässt sich einschätzen, ob der Content lesenswert ist. Das minimiert zwar den Spannungsfaktor. Doch mit diesem ist ohnehin sparsam umzugehen. Die Erwartung, dass das Publikum bereit ist, viel Zeit zu investieren, wird häufig enttäuscht.

3. Optimierte Microcopy

Mit Microcopy sind die kleinen Texte gemeint, die Ihnen auf Webseiten begegnen (z. B. „Jetzt für den Newsletter anmelden“). Sie gehören nicht zu längeren Fließtexten und bestehen oft nur aus ein paar Wörtern. Daher muss jeder Buchstabe sitzen. Die goldene Regel für Microcopy ist:

  • unmissverständliche Formulierungen
  • kurze und prägnante Aussagen
  • Ziffern statt ausgeschriebenen Zahlen
  • Call-to-Action-Buttons farbig hervorheben, um sie vom Fließtext abzugrenzen

Auf diese Weise wissen die Nutzer sofort, welche Optionen sie haben.

Mehr Erfolg durch hochwertigen Content
Sie wollen Ihre Sichtbarkeit bei Google & Co steigern, sich mit spannenden Hintergrundinformationen als Experte positionieren und gezielt die Nutzerintentionen Ihrer Websitebesucher befriedigen? Wir unterstützen Sie bei der Erstellung hochwertigen Contents mit Mehrwert, so dass Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren können.

4. Schnell auf den Punkt kommen

Dass Verständlichkeit wichtig ist, dürfte nichts Neues sein. Doch auch die einfachsten Formulierungen taugen nichts, wenn es keinen roten Faden gibt. Denken Sie daran: Je einfacher Sie es dem Publikum machen, den Content durchzugehen und Informationen zu finden, umso besser.

Verraten Sie daher die wichtigsten Dinge zuerst. Details können Sie hinterher immer noch klären und beispielsweise auf andere Beiträge verweisen. Dieses Prinzip wird als umgekehrte Pyramide bezeichnet und kommt aus dem Journalismus. Es bedeutet, dass sich die Hauptinformationen am Anfang befinden müssen.

Diese Vorgehensweise lässt sich sogar auf der Satzebene anwenden, was besonders bei Microcopy zutrifft:

  • Meiden Sie Formulierungen wie: “Klicke auf den Button, um die Liste zu öffnen.”
  • Besser ist: “Öffne die Liste mit einem Klick auf den Button.”

Bei der ersten Variante fordern Sie zur Handlung auf und verraten danach das Ergebnis. In der zweiten Variante bringen Sie das Ergebnis gleich zu Beginn. Somit weiß der User sofort, worauf er sich mit einem Klick einlässt.

5. Das Frage-Antwort-Prinzip

Im Endeffekt ist UX Writing ein Dialog, der Fragen und Antworten beinhaltet. UX-Texter müssen entweder die Fragen beantworten oder sie gar nicht erst aufkommen lassen. Wenn Sie sich selbst die Frage stellen, ob in Ihrem Text wirklich alles klar ist, und darauf antworten: “Ja, ich glaube schon”, dann gibt es möglicherweise noch Verbesserungspotenzial.

Stellen Sie sich vor, dass sie komplexe Sachverhalte niederschreiben und den Text ihren Eltern oder Großeltern geben. Würden sie ohne Weiteres verstehen, worum es geht? Natürlich ist das überspitzt formuliert. Doch der Punkt ist: Die Antworten im UX Writing sollen hilfreich sein und nicht etwa mehr Verwirrung stiften.

6. Einwandfreie Sprache

Jeder noch so kleine Fehler behindert den Lesefluss. Vielleicht fällt es Ihrer Zielgruppe nicht bewusst auf, aber die Verständlichkeit leidet trotzdem unter Interpunktions-, Rechtschreib- und Tippfehlern. Ebenso wichtig wie das Schreiben selbst ist daher die Korrektur. Jeder Text profitiert von einer nachträglichen Qualitätsprüfung. Schauen Sie auf Wortwiederholungen, Grammatikfehler, Zeichensetzung, zu lange Sätze und zu viele Passivformulierungen.

Nutzen Sie auch das 4-Augen-Prinzip und lassen Sie jemand anderes Ihren Text korrigieren. Aber lesen Sie ihn dennoch selbst durch. So gehen Sie sicher, dass der Stil einheitlich ist und es keine Ergänzungen mehr benötigt.

7. Empathie

Der Leser soll intuitiv dorthin geführt werden, wo er von Beginn an hinwollte. Daher gilt es, seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen. Empathie ist dabei eine große Hilfe. UX Texter versetzen sich in die Person hinein, die Ihren Content hinterher ansieht. In welcher Situation ist sie gerade? Was möchte Sie dort finden? Und wie kann ihr geholfen werden?

8. Text und Design im Einklang

Zu guter Letzt spielt auch die grafische Ebene eine wichtige Rolle. Denn UX Writing funktioniert nur dann, wenn Text und Design Hand in Hand gehen. Kein Leser möchte eine Textwand vor sich haben, auch dann nicht, wenn sie wichtige Informationen enthält.

Stellen Sie sich vor, sie rufen einen überladenen Text auf dem Smartphone auf. Das ist keine verlockende Aussicht und gleichzeitig ein Problem. Denn heutzutage passieren viele Webseiten-Zugriffe über Mobilgeräte.

Zuletzt heißt gute Usability, das Wesentliche zu fokussieren. Viel hilft eben nicht immer viel. Je mehr Farben, Schriftarten, Großbuchstaben und andere Elemente sie verwenden, umso verwirrender erscheint das Gesamtbild. Orientieren Sie sich daher an diesen Empfehlungen:

  • gehen Sie vorsichtig mit großen Header-Bildern ohne Kontext um
  • halten Sie Überschriften in etwa gleich lang und einzeilig
  • lassen Sie genug Weißraum

Tatsächlich macht der Weißraum gerade bei längeren Texten einen großen Unterschied. Diese wirken dadurch wesentlich entzerrt.

Fazit

Gutes UX Writing kreiert Texte, die den Lesern nicht viel abverlangen und zeitgleich alles liefern, was sie benötigen. Perfektes UX Writing erschafft darüber hinaus eine ansprechende optische Gestaltung, um den Leser intuitiv an sein Ziel zu führen. Planen Sie daher entsprechende Expertise, Ressourcen und Prozesse in Ihre Content-Strategie ein. Zwar erfordern diese zusätzlichen Aufwand und Mehrkosten. Doch sie zahlen sich im Wettbewerb um Relevanz auf jeden Fall aus.